
Grünstrom-Markt-Modell Saubere Energie direkt zum Kunden.
Herzlich willkommen auf der Info-Webseite zum Grünstrom-Markt-Modell. Mit dieser Seite wollen wir Verbrauchern und Akteuren aus Branche, Politik und Medien Einblick in eine wichtige energiepolitische Debatte ermöglichen. Und Ihnen ein Vermarktungs-Modell präsentieren, das es erlaubt, echten Ökostrom aus konkreten Anlagen hierzulande künftig direkt zum Kunden zu bringen.
Aus aktuellem Anlass
Gabriel lehnt Grünstrom-Markt-Modell ab
In einem Schreiben vom 13. Oktober 2015, das derzeit in Medienberichten und der Branche diskutiert wird, spricht sich Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) deutlich gegen das von uns gemeinsam entwickelte Grünstrom-Marktmodell aus.
Als Initiatoren des Modells nehmen wir dazu wie folgt Stellung:
Wir bedauern, dass der Bundeswirtschaftsminister klar gegen das von uns entwickelte Modell Position bezieht. Das Ministerium will offenbar jegliche Alternative zum vorhandenen Marktprämiensystem verhindern. Einen echten Alternativvorschlag für ein Vermarktungsmodell macht Gabriel in seinem Schreiben nicht.
Daneben weisen wir den Vorwurf des Ministers zurück, das GMM biete „keinen energiewirtschaftlichen Mehrwert“ – zumal Gabriel eine Begründung hierzu schuldig bleibt, sondern auf Gutachten des BMWi verweist, die zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden sollen. Aus unserer Sicht bietet das GMM sehr wohl diesen Mehrwert, den wir mehrfach ausführlich dargestellt haben.
Wir halten das GMM nach wie vor für einen konstruktiven und machbaren Vorschlag, der durch mehrere von uns beauftragte Gutachten – etwa zur Konformität mit Europarecht – gestützt wird. Deshalb sehen wir auch die Kritik des Ministers, das GMM sei europarechtlich das „problematischste“ der vorliegenden Modelle, als nicht nachvollziehbar an.
Klar ist: Die Branche braucht eine funktionierende und transparente Form der Grünstromvermarktung. Die Wahrscheinlichkeit, dass das GMM kurzfristig verwirklicht werden kann, ist mit dem vorliegenden Schreiben von Minister Gabriel gesunken. Wir sehen das Modell aber keinesfalls als politisch chancenlos oder erledigt an, sondern werden uns weiterhin für seine Umsetzung einsetzen und uns auch in Zukunft an der Diskussion um eine Grünstromvermarktung beteiligen. Angesichts einer laufenden Bundesratsinitiative wird diese Debatte trotz der Ablehnung des BMWi weitergehen.





Weitere Unterstützer des Grünstrom-Markt-Modells



























Worum geht's?
Grünstrom muss Grünstrom bleiben
Seit dem 1. August 2014 gilt das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Dieses hat auch die Vermarktungs-Möglichkeiten für Ökostrom reformiert – und sieht eine „verpflichtende Direktvermarktung“ vor. Das bedeutet: Betreiber von neuen Ökostrom-Anlagen werden ihren Strom künftig in der Regel zum Marktpreis über die Strombörse verkaufen müssen – und erhalten eine so genannte „Marktprämie“. Diese Prämie gleicht die Differenz zwischen Marktpreis und Vergütungsanspruch der jeweiligen EEG-Anlage aus.
Das Problem:
An der Börse wird der so verkaufte Grünstrom zu „Graustrom“, weil keine Herkunftsnachweise für Marktprämien-Strom ausgestellt werden. Dabei wünschen sich mehr als 80 Prozent der Stromkunden hierzulande *, künftig direkt und nachvollziehbar mit echtem Ökostrom aus konkreten Anlagen beliefert zu werden.
* Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace Energy, Frühjahr 2014
Ein transparentes und ökologisches Direktvermarktungsmodell ist deshalb nötig.

Im neuen EEG findet sich genau dafür eine so genannte „Verordnungsermächtigung“ – also eine Art Platzhalter. Und nach intensiven Diskussionen in der Branche liegt inzwischen ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch, wie eine faire und ökologische Direktvermarktung aussehen kann: Das Grünstrom-Markt-Modell.
Die Politik ist nun aufgefordert, sich damit zu befassen und möglichst bald – also Anfang 2015 – ein faires und transparentes Direktvermarktungs-Modell als Ergänzung zur Marktprämie zu beschließen.

Im Video kompakt erklärt:
Marktprämie und Grünstrom-Markt-Modell

Was bringt das Grünstrom-Markt-Modell?
Die Vorteile im Überblick

Grünstrom ohne Umwege
Direkte und nachvollziehbare Lieferbeziehungen zwischen EEG-Anlagen und Endkunden
Mehr dazu
Wind- & Sonnenstrom nach Bedarf
Die fluktuierenden erneuerbaren Energien besser in den Markt integrieren
Mehr dazu
Gut für die Energiewende und ihre Akteure
Ökostrom aus der Nähe stärkt die Akzeptanz für erneuerbare Energien bei Verbrauchern
Mehr dazu
Keine Mehrkosten, aber Rechtssicherheit
Das Modell ist kostenneutral fürs EEG-Konto und mit Europarecht vereinbar
Mehr dazu-
Direkte und nachvollziehbare Lieferbeziehungen zwischen EEG-Anlagen und Endkunden
Im Grünstrom-Markt-Modell schließen Stromversorger Lieferverträge mit EEG-Anlagen. Sie setzen deren Stromproduktion unmittelbar zur Versorgung ihrer Kunden ein, wobei sie bestimmte Mindestmengen einhalten müssen. Dafür erhalten sie grüne Herkunftsnachweise und können den Strom als echten Ökostrom bezeichnen, der aus ganz konkreten Wind- oder Solarkraftwerken stammt.
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Die fluktuierenden erneuerbaren Energien besser in den Markt integrieren
Wenn Stromversorger Strom aus konkreten Wind- und Photovoltaik-Anlagen beziehen, so müssen sie auch mit den wetterbedingten Schwankungen der Produktion umgehen. Der Stromversorger ist dafür verantwortlich, die schwankende Erzeugung dieser fluktuierenden erneuerbaren Energien mit dem ebenfalls schwankenden Verbrauch der Kunden in Einklang zu bringen – etwa durch Lastmanagement oder Speichertechnologien. Gelingt ihm das nicht, kann der Versorger überschüssigen EEG-Strom zwar am Spotmarkt weiterverkaufen, er muss dann aber eine Art „Strafgebühr“ zahlen, nämlich 2 Cent pro Kilowattstunde. Alternativ kann er die Überschussmengen aber auch ohne Zusatzzahlung an andere Versorger abgeben, die ebenfalls das Grünstrom-Markt-Modell nutzen. In jedem Fall entsteht ein Wettbewerb um die kostengünstigste Einbindung der fluktuierenden Energien. Während die Marktprämie darauf abzielt, dass Wind- und Solarkraftwerke bei negativen Börsenpreisen abgeschaltet werden, schafft das Grünstrom-Markt-Modell einen Anreiz, die Stromnachfrage an das Dargebot erneuerbarer Energien anzupassen. So geht weniger sauberer Strom verloren. Das ist nicht nur ökologischer, sondern auch volkswirtschaftlich vernünftiger.
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Ökostrom aus der Nähe stärkt die Akzeptanz
Die Energiewende lebt auch vom Engagement vieler Bürger, die sich am Ausbau der erneuerbaren Energien beteiligen. Viele Bürger-Windparks oder Solargenossenschaften wollen aber nicht nur sauberen Strom produzieren, sondern ihn auch an ihre Mitglieder und Nachbarn verkaufen dürfen. Das Grünstrom-Markt-Modell macht möglich, dass der Strom nicht anonym von der Börse kommt – sondern von der Wind- oder Solaranlage ganz in der Nähe. Das macht Sinn, denn die Kundennachfrage bei Privathaushalten, Industrie und Gewerbe nach echtem Ökostrom aus regionalen Anlagen steigt. Eine direkte Belieferung steigert zudem die Akzeptanz für die Energiewende.
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Keine Belastungen fürs EEG – und mit Europarecht vereinbar
Im Grünstrom-Markt-Modell wird das EEG-Umlagesystem nicht genutzt, deshalb müssen Verbraucher keine EEG-Umlage zahlen. Ihr Versorger zahlt stattdessen dem jeweiligen Anlagen-Betreiber die volle Vergütung. Insgesamt müssen die Zahlungen dem Durchschnitt der EEG-Vergütungen entsprechen. Das ist fair und kostenneutral fürs EEG-System, egal welche Anlagen unter Vertrag genommen werden. Die Vereinbarungen zwischen der Bundesregierung und Brüssel zur Einbindung ausländischer EE-Anlagen können auf das Grünstrom-Markt-Modell angewendet werden, weshalb es europarechtlich auf einer sicheren Basis steht.
Aus Sicht der Beteiligten
Welche Vorteile hat das GMM für…

…Anlagenbetreiber?
Sie bekommen eine Alternative zum Marktprämiensystem – und dadurch mehr Wahlfreiheit.
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…Ökostromkunden?
Sie erhalten durch das GMM direkt und nachvollziehbar Grünstrom aus konkreten Anlagen.
Mehr dazu
…die Bürgerenergie?
Für sie ermöglicht das GMM eine direkte Versorgung aus eigenen Anlagen.
Mehr dazu-
Zusätzliche Qualitätsmerkmale
Außerdem können die Betreiber den Wert des von ihnen produzierten Ökostroms durch zusätzliche Qualitätsmerkmale steigern, die im Marktprämiensystem keine Rolle spielen. Dazu gehören etwa ein besonderes Engagement für Vogel- und Naturschutz, der regionale Aspekt – oder die Tatsache, dass ein Kraftwerk in Bürger- statt in Konzernhand ist.
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Direkt und nachvollziehbar
Die Grünstrom-Belieferung ist transparent, weil sie mit Herkunftsnachweisen wird, die im gängigen Marktprämiensystem nicht ausgestellt werden dürfen. Darüber hinaus erhalten die Verbraucher mit dem GMM garantierte hohe Anteile von Strom aus Wind und Sonne – und könne noch zielgerichteter die Energiewende vorantreiben. Denn deren nächstes großes Etappenziel ist die zuverlässige Einbindung dieser schwankenden Energiequellen im großen Stil.
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Dezentrale Versorgungskonzepte werden gestärkt
Eine Direktversorgung ist im GMM auch bei Anlagen mit hoher Vergütung möglich. Alternativ können Bürgerenergie-Projekte den in ihren Anlagen erzeugten Strom an ausgewählte Ökostrom-Versorger direkt verkaufen, statt diesen Strom an der Börse verramschen zu müssen. Im GMM sind auch Mieterstrom- und andere dezentrale Versorgungsmodelle machbar.
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Mehr Wind, mehr Sonne – und mehr Transparenz.
Ökostrom-Kunden werden mit dem GMM direkt und transparent mit echtem Grünstrom aus konkreten Anlagen beliefert. Außerdem sorgt das GMM für eine bessere Einbindung schwankender Stromerzeugung aus Wind und Sonne – durch Speichertechnologien oder Anreize, den Kundenverbrauch in Zeiten zu verlagern, in denen besonders viel erneuerbarer Strom verfügbar ist. Dies macht mehr Sinn, als Anlagen bei großen Stromüberschüssen einfach abzuregeln, wie es bislang häufig geschieht.
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Materialien zum Download
Grafik „So funktioniert das Grünstrom-Markt-Modell “
Grafik (PDF) Grafik (JPG)Bildnachweis: Greenpeace Energy eG
Animationsfilm „So funktioniert das Grünstrom-Markt-Modell“
Ansehen Download (MP4/ZIP) Einbetten (Youtube-Code)
Powerpoint-Präsentationen zum Grünstrom-Markt-Modell
Folienvortrag (PDF) Folienvortrag (PPTX/ZIP)
Weiterentwicklung des GMM
Folienvortrag (PDF) Folienvortrag (PPTX/ZIP)
Kurzbeschreibung des Grünstrom-Markt-Modells
Energiewende-Barometer des DIHK mit Forderungen zur Ökostrom-Direktvermarktung
Emnid-Umfrage zur Ökostrom-Lieferung
Youtube Einbettungscode
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Youtube-Link
http://youtu.be/wMNe_RLa1bk
Pressemitteilung zum GMM vom 20.3.2015
Faktenblatt zum GMM vom 20.3.2015
Vereinfachte Grafiken zum GMM
Grafik Hochformat (JPG)Bildnachweis: Greenpeace Energy eG Grafik Querformat (JPG)Bildnachweis: Greenpeace Energy eG
Energy-Brainpool-Studie zum GMM
Emnid-Umfrage zur Ökologischen Direktvermarktung
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Energie & Management Powernews, 12.02.2015
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Ökostrom – vom ÖMM zum GMM
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photovoltaik Magazin, 17.09.2014
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